CES

Das Cauda Equina Syndrom (CES) bezeichnet eine fortschreitende Einengung der Nervenwurzeln im Lendenwirbel- Kreuzbein- Bereich. Die Erkrankung tritt vor allem bei Hunden großer „sportlicher“ Rassen, wie dem Dobermann, ab dem mittleren Lebensalter auf. Häufig bleibt das Cauda Equina Syndrom über einen langen Zeitraum unbemerkt, da die betroffenen Hunde die mit dem Fortschreiten der Erkrankung zunehmenden Schmerzen geduldig ertragen. Zeigt der Hund Beschwerden, sind die Schmerzen bereits unerträglich für ihn.

Zu den Beschwerden gehören wechselnde Lahmheiten in einem oder beiden Hintergliedmaßen, steifer Gang oder Kauen an der Rute oder an den Hinterläufen. Einige Hunde zögern beim Sprung über eine Hürde oder haben Schwierigkeiten, sich auf den Hinterbeinen aufzurichten und eine gestreckte Körperhaltung einzunehmen. Außerdem kann es sein, dass der Hund Probleme hat, in den Kofferraum eines PKW´s zu springen. Da anstrengende körperliche Aktivitäten diese Probleme verstärken können, sollte man darauf achten, dem Hund nicht zuviel zuzumuten.

Manche Hunde äußern Schmerzen durch kurze Lautäußerungen mit Stöhnen oder Wimmern oder durch plötzliches Schreien oder Aufheulen, wenn der hintere Rücken berührt wird oder das Tier eine falsche Bewegung macht.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung schreitet die Einengung der Nervenwurzeln fort. Es kommt zu Einschränkungen von Nervenfunktionen, wobei häufig die Rute hängend getragen wird und diese kann kaum mehr eigenständig nach oben bewegt werden. Außerdem werden des öfteren die Hinterläufe nicht richtig angehoben, sodass die Krallen auf dem Boden Langschleifen. Man kann das Schleifen der Krallen sehr gut beim Laufen auf glatten Böden hören.

Letztendlich  kommt es zu Lähmungen der Hintergliedmaßen, der Schließmuskeln und der Blase (Kot- und Harninkontinenz).

Therapiemöglichkeiten

Liegt bei dem Hund nur eine Scherzsymptomatik vor, kann eine konservative Therapie probiert werden. Hierbei wird dem Hund strenge Boxenruhe, gegebenenfalls mit Einsatz eines entzündungshemmendem Glukokortikoid, verschrieben, sodass seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Gelingt es einem, den Hund von übermäßigen Bewegungen abzuhalten, kann der arthrotische Prozess durch die geringere Belastung des Lenden-Kreuz-Übergangs abheilen. Hierbei ist darauf zu achten, dass bei übergewichtigen Hunden eine Gewichtsreduktion vorzunehmen ist.

Eine chirurgische Therapie ist in besonders schweren Fällen notwendig. Es wird versucht den Druck auf die Cauda equina zu beseitigen. In den meisten Fällen wird der Wirbelbogen (Laminektomie), die krankhaft veränderten Wirbelteile wie des Zwischenbogenbandes, der Bandscheibe oder der Gelenkfortsätze entfernt. Eine weitere Möglichkeit bietet die Stabilisierung des Lenden-Kreuz-Übergangs mittels geeigneter Osteosyntheseverfahren.

Sofern keine deutlichen Lähmungen auftreten ist die Prognose meistens gut, da die Nervenfasern der Cauda equina ein recht hohes Regenerationsvermögen haben. Ist der Hund jedoch sehr temperamentvoll, muss mit einer langen Heilungszeit gerechnet werden, da sich Dinge wie strikte Bewegungseinschränkungen nur schlecht realisieren lassen.